Wurzeln in der Luft - Völkermord und Lebensspuren

Dieses Buch entreißt den „Prototyp der Genozide des 20. Jahrhunderts“ dem Vergessen, indem Enkel und Ur-Enkel der Opfer hier auf atemberaubende Weise die nie auszulöschenden Erinnerungen zu erzählen wagen. Es ist kein einfaches Buch. Grausames kann nicht einfach erzählt werden. Aber gerade darum ist es großartig, mutig und ermutigend zugleich, weil es wagt, das Unmögliche beim Namen zu nennen – und damit Hoffnung auf Freiheit eröffnet. Das Buch ist eine unüberhörbare Mahnung zum Frieden und gehört unbedingt in Schule, Universität und Erwachsenenbildung.

Arno Lohmann, ehem. Leiter der Evangelischen Stadtakademie Bochum, in dieser Zeit mitverantwortlich für die Programmreihe deutsch-armenischer Kulturveranstaltungen

Vorwort 

Leseprobe 

Diese Herzenstexte eines Chores vielfältiger Stimmen von Trauernden und Aufschreienden verschiedener Nationen mit unterschiedlichen Sichtweisen erschüttern, Risse hinterlassend im verhärteten Leid-Abwehr-Panzer unserer Seelen.
Dr. Elmar Linnemann, Leiter des Freundeskreises der Bücherei Querenburg e.V.

„Die Dunkelheit und das Licht in uns“ - für mich ein zentraler Satz in dieser verdienstvollen Anthologie. Übersetzen könnte man diesen Satz auch als „Die Vergangenheit und die Zukunft in uns“. Die AutorInnen, die hier in diesem Buch versammelt sind, diagnostizieren in manchmal sehr bedrückenden Texten die ererbten Bilder des Genozids von 1915, sie heben den „Schleier des Schweigens“ und werden darunter selbst sichtbar als Menschen, die im Hier und Heute leben, die ihre Hoffnungen bewahrt haben, die Verantwortung für die Zukunft wahrnehmen, die Stimme der Toten sein wollen: „Nie wieder solche Sachen“, so formuliert es einer. Als er diesen Satz aufschrieb, wusste er noch nicht, dass die Türkei gerade aufrüstete für einen vernichtenden Drohnenkrieg gegen die Armenier in Arzach.
Dr. Jochen Mangelsen, Autor

Wie der Pilger Dante in der Göttlichen Komödie müssen wir uns mit diesem Buch erst durch die Hölle quälen, ihren leidenden Opfern von Gewalt und Hass begegnen, sie beweinen und nachdenken, bevor wir uns dem Paradies nähern, dem Reich, wo Gerechtigkeit, Vernunft und Versöhnung, Liebe herrschen.
Muriel Mirak-Weißbach, Armenian Mirror-Spectator, Watertown MA, USA